Im Frühjahr hatte ich, neben ein oder zwei Chilis, auch einige Spitzpaprikapflanzen im Garten gesetzt. Die gesamte Ausbeute war leider nicht so groß, wie ich es erhofft hatte. Anders gesagt: Sie war sogar ziemlich winzig! Zwei Pflanzen hatten am Ende des Sommers überlebt. Diese, meine Ausbeute, wollte ich also logischerweise zelebrieren. Himmel waren die Früchte klein!
Aber wir alle wissen doch, dass gerade die kleinen Früchte besonders schmackhaft und köstlich sind, richtig?
Und da nur zwei Früchte an dem einen Strauch hingen, die wunderbar rot waren, waren die bestimmt besonders gut, richtig?
Und wenn sie klein sind, haben sie vielleicht einfach nicht genug Sonne, Wasser oder beides abbekommen, richtig?
Ich pflückte sie also für das Frühstück, säuberte sie und schnitt die kleinen Dinger in Stücke. Eine kleine „Paprika“ passte ganz genau auf eine Brötchenhälfte…
Natürlich verknusperte ich die Brötchenhälfte mit enorm großen Appetit und Genuß und mit einem Feuer zwischen den Zähnen, wie ich es selten hatte!!! Das Feuer kam mir sogar aus den Ohren; wer mich gesehen hat, kann es bezeugen!
Als Asienerfahrene (wenigstens einigermaßen) kann ich sagen, dass in diesen Fällen der zügige Genuss von Reis oder Kartoffeln durchaus hilfreich sein kann. Doch leider hatte ich weder Reis, noch Kartoffeln gerade zur Hand. Die Erstbehandlung mit Kaffee war jedenfalls eher semiprofessionell! Mit hängender Zunge ging ich hinaus in den Garten. Ich hatte die Hoffnung, dass die kühle Morgenluft meine Zunge ebenfalls kühlte. Mein Blick glitt dabei suchend über das Beet, in dem die Pflanze gesteckt hatte. Ich entdeckte ein mit Dreck verkrustetes Schild, das neben der vermeintlichen Paprikapflanze heraus guckte. Es trug die Aufschrift: Chili – Karibische Sorte – Geschmack: Fruchtig, blumig.
Also, ich habe ja keinen blassen Schimmer, wer sich diese Geschmacksrichtung ausgedacht hat, aber ich kann durchaus aus eigener Erfahrung heraus sagen, dass ich nichts geschmeckt habe, was auch nur im Entferntesten blumig oder fruchtig gewesen sein könnte! Die roten Dinger waren nur scharf mit scharf. Mein lieber Herr Gesangsverein!
Die Chilis im Bild habe ich übrigens nachträglich fotografiert, bei denen wäre ich nämlich von allein stutzig geworden!
Habt einen schönen restlichen, wie sonnigen Herbstsonntag und
alles Liebe,
die Emily
Das erinnert mich daran, wie ich vor einigen Jahren das erste Mal ein rotes Thai-Curry mit der thailändischen Paste zubereitet hatte, das mein Obst- und Gemüsehändler mir wärmstens empfohlen hatte. Ich ging aus Unkenntnis ziemlich sorglos damit um, und musste dann nach den ersten Happen bereits mit tränenden Augen und Dampfwolken, die aus meinen Ohren stoben, nach Luft schnappen. Zum Glück hatte ich viiiieeeel Reis als Beilage. 😉
Hab einen schönen Sonntagabend!
Jaaa, das glaube ich dir sofort! Die Thaipaste wird mit Kokosmilch schnell unschädlich gemacht, aber das muss man alles erst einmal wissen und gleich bei der Hand haben! Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir erging!
Mitfühlende Grüße zu dir!
Oh, ich habe bei der Zubereitung reichlich Kokosmilch und auch etwas Sahne verwendet, aber die Paste eben leider etwas zu großzügig dosiert. 😉 Seitdem weiß ich aber damit umzugehen, und setze sie nur mehr sparsam ein.
Jetzt verstehe ich. Aus Erfahrungen lernt man, nicht wahr? 😉
Bist du wieder gut auf den Beinen? Ich komme später noch rum. Ich hab irre viel nachzulesen!
ich hätte gerne deine dampfenden Ohren gesehen. Fruchtig, blumig 😀 LG Annette
Danke dir für deine Anteilnahme ;-D
Liebe Grüße, Emily
hoffentich brennt es nicht zweimal… 😮
Hahaha…. Daran hab ich auch schon gedacht 😉
Alles Gute 😉
Läuft 😉
😀 sehr gut
au weiah, wenn´s brennt und Du das Gefühl hast, es flammt Dir zu den Ohren heraus, dann ist´s leider schon zu spät, es noch rückgängig zu machen *g* und Du mußt hier durch. Wie lange hat es denn gedauert, bis die hitzige Geschichte nachließ? 🙂
Du sagst es, da gibt es nichts rückgängig zu machen. Keine Chance! Ehrlich gesagt, verging das Brennen sogar ziemlich zügig. Mag sein, dass ich durch den Gang in den Garten abgelenkt war. Jedenfalls tat es nicht allzu lang weh 😉 Glück gehabt!
Tja, da hattest Du wirklich Glück, liebe Emily 🙂 Sei froh! Wenn es länger dauert, ist es wirklich zum Verzweifeln
Ab morgen gehe ich wieder in „meine“ Residenz zum Arbeiten. Ich freue mich schon! 🙂
Mit der neuen, künstlichen Hüfte bin ich besser unterwegs als seit zig Jahren, auch wenn ich das rechte Bein noch etwas kräftigen muss. Aber die Strecken, die ich ohne jegliches Hinken und vor allem ohne Schmerzen zurück legen kann, werden von Tag zu Tag länger. Es ist einfach wundervoll! 😀
Inzwischen habe ich gut elf Kilo abgespeckt. Am Donnerstag habe ich meinen Dienstanzug umgetauscht: Blazer und Weste haben jetzt Größe 44 statt 50, und die Hose 46 statt 52. Neun Kilo möchte ich noch los werden, dann habe ich so in etwa Normalgewicht. 😀
Hab einen guten Start morgen :-)!
Oh, vielen Dank! 🙂
Das ist ja toll!!! Ich freue mich sehr für dich! Ein Eingriff ist immer ein Eingriff und selbst wenn es noch so schmerzt, hält man durch und nimmt alle Einschränkungen in Kauf, weil man nicht weiß was einen erwartet. Das ist wirklich toll. Genieße die neue Bewegungsfreiheit!
Bei solchen spitzen Dingern bin ich immer vorsichtig.
Endlich kann man wieder bei dir schreiben.
Was für ein Genuss.
deine Bärbel
Danke, liebe Bärbel! Freut mich auch wenn du antwortest und einen lieben Kommentar hinterlässt. Wenn ich eure Kommentare nicht beantworten kann, will ich nicht unhöflich sein, und sie offen lassen. Dennoch habe ich oft bei euch mitgelesen.
Ganz liebe Grüße, deine Emily
Aha, also alles bestens, deine Bärbel,
die ab dem 9.10. ohne Internet sein wird, bis zum 17.12.
Aber ich habe viel vorgearbeitet
Das ist nicht mehr weit hin! Ach Bärbel, wie fühlst du dich?
Bescheiden. Aber freischalten kann ich weiterhin die Kommentare.
Wirst du eine Kur machen?
Wir bekommen Glasfaser. Das zieht sich hin.
Aber die Kur kann auch sein.
Sie wird beantragt.
Stimmt, das zieht sich hin. Ich drücke dir in beiden Fällen die Daumen!
herzlichen Dank
🙂 …mit hängender Zunge…lach…muahahahaha! Kann ich mir sehr bildhaft vorstellen, liebe Emily, da bist du erst einmal sauber geputzt worden von innen!
Welch schmerzhafte Erfahrung…du arme Emily, aber: hat sich überaus komisch gelesen, klasse!
Liebe Grüße
von Fischi
Es empfiehlt sich doch, immer einen kleinen Feuerlöscher in der Handtasche zu haben 😆 !
Herrlich geschrieben, genau richtig für mein Kopfkino 😉 .
Liebe Grüße zu dir,
Anna-lena
Ab jetzt werde ich immer einen Feuerlöscher bei mir tragen. Versprochen! Ohne den gehe ich gar nicht mehr aus dem Haus 😀
Als Chilihead muss ich da mal entschieden widersprechen. Natürlich haben unterschiedlichste Sorten auch unterschiedlichste Geschmacksrichtungen. von Seifig/Zitronig bis tropisch/fruchtig ist da alles dabei. Und das schmeckt man auch, selbst wenn es kurz darauf ziemlich brennt. Paprika sind natürlich auch Chili, da es sich nur um ein anderes Wort für die gleiche Frucht handelt. Paprika, Peperoni, Chili, Piri-Piri, alles dasselbe. Aus der „Spitzpaprika“ ist nur der Schärfewirkstoff herausgezüchtet worden. LG, Chilihead Icewolf77
Vielen Dank für die Informationen eines Fachkundigen. Ich sehe, du kennst dich wirklich aus und du erweiterst meinen Chili-Horizont ganz ungemein! Gestehen muss ich eben auch, dass meine Chili-Erfahrungen eher dürftig sind. WENN ich sie gesammelt habe, hatte ich nicht wirklich viel Freude dabei. Du kennst das sicher, man putzt Chilis und reibt sich danach die Augen usw. Den feinen Geschmacksunterschied habe ich tatsächlich noch nie herausfinden können. Wie kann ich mich denn da mal ganz langsam heran tasten? Hast du einen Tipp?
Liebe Grüße, Emily
Nun es gibt auch solche „tropisch/fruchtigen“ Sorten, aus denen die Schärfe herausgezüchtet wurde. Haben dann das unverwechselbare Aroma von Habaneros, aber nicht deren extrem hohe Schärfe. Da gibt es z.b. die NuMex Suave oder Vicentes Sweet. In größeren Supermärkten (Globus, Real) gibt es auch eine schöne Auswahl an Chilis, die botanisch übrigens Beeren sind. Deshalb spreche ich auch immer von Früchten. Ganz grob kann man die Geschmacksrichtungen auf die 5 domestizierten Arten verteilen. (Capsicum Annuum, Capsicum Frutescens, Capsicum Baccatum, Capsicum Chinense, Capsicum Pubescens). Da gibt es natürlich dann auch immer noch sehr unterschiedliche Sorten innerhalb der Arten, aber die grobe Richtung erkennt man da schon. Chinense sind meist die schärfsten und mit eben jenem Tropisch fruchtigen Charakter. Baccatum ist eher frisch, zitronig, teils schon fast seifig. Zu den Annuums gehört auch die Spitzpaprika, hier gibt es eigentlich die meisten bekannten Sorten. Frutescens ist z.b. die Tabasco berühmt. Ganz was eigenes sind Pubescens, die haben als einziges schwarze Samen und sind sehr dickwandig, saftig und fleischig, schon wie Tomaten. Auch die haben ihr völlig eigenes Aroma. Innerhalb dieser Arten gibt es von mild bis wild natürlich viele Sorten, da kann man immer unten anfangen und sich langsam hochtasten.
Aber das führt jetzt glaube ich schon viel zu weit 😉
Kannst aber gerne mal einen Blick in meinen Blog werfen, zur Inspiration.
LG, Tom
Oh jee!!! Ich hätte ja im Leben nicht gedacht, dass es sich bei Chilis um eine regelrechte Wissenschaft handelt! Vielen Dank für deinen so detaillierten Kommentar. Ich sehe schon, es gibt noch viel zu lernen! Auf deinem Blog habe ich mich schon ein wenig umgesehen. Gefällt mir wirklich gut!
LG, Emily
Danke sehr! Freut mich, wenn ich helfen kann. Wie man sieht, beschäftige ich mich sehr mit den scharfen Früchten 😉 – Finde es deshalb auch immer sehr zum Schmunzeln, wenn im Kochrezept mal wieder steht: 1 rote Chilischote. Denke mir dann immer: Ja welche denn? 😉
Genau das stand heute erst in meinem Rezept für ein Hühnchencurry! 🙂
Ich habe auch einmal Chillies verarbeitet – ohne Handschuhe!! Ich sage Dir: nie nie nie wieder!
Oh, ich verstehe ganz genau was du meinst! Es gibt Erfahrungen im Leben, die sammelt man – meist – nur einmal 😉
Hahaha…
… was habe ich gerade gelacht, liebe Emily … danke dafür.
Chilly ist ein Sauzeug, aber lecker, wenn man es vorsichtig einsetzt. Eine, aber nur eine einzige getrocknete Schote kommt in meinen Gullasch. Einmal habe ich sie dort nicht wiedergefunden, aber dann war sie doch da, als ich draufgebissen habe = ähnliche Wirkung, wie bei dir!
Und doch haben sie die gewisse Schärfe, die manche Gerichte einfach brauchen, wie z. B. ein schönes Gulasch! Vielleicht bindest du in Zukunft einen Faden dran und ich bringe die Schilder so an, dass ich sie auch sehen kann 😉
😆
Da wir ja jedes Jahr einmal in Bangkok sind, kenne ich die Sache mit dem Chili. Ich esse gerne scharf, aber die getrockneten Chilistücke in meinem Essen lege ich immer sorgfältig an den Tellerrand. Ich weiß warum 😉 Übrigens gegen die Schärfe hilft Süße, das machen die Asiaten nämlich auch so.
Ich kann mir lebhaft Dein Gesicht beim Verzehr dieser Schoten ausmalen. Auch das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, wenn sich beim Aussortieren doch noch ein kleines Stückchen Chilli in meinen Mund verirrt hat.
LG
Astrid
Dann weißt du also ziemlich genau, wovon ich spreche. Manchmal ist scharf eben einfach nur scharf 😉 Die kleinen getrockneten Chilis hatte ich mir aus Thailand auch schon einmal mitgebracht, da ich wahnsinnig gern koche und ausprobiere. Damit war allerdings nicht zu spaßen!
Liebe Astrid, grüße mir Bangkok, wenn du mal wieder dort bist & liebe Grüße,
Emily
*lach* Das war aber mal wieder typisch Emily! (Du Arme!)
Du weißt ja, von Langeweile halte ich nicht allzu viel 😉