Gefährlicher Kinderwagen!

Sie sehen so hübsch aus: Sportlich, rosa, hellblau und oft sind sie mit lustigen Quietscheenten verziert! Aber sein wir doch mal ehrlich, wir sprechen von bunt angemalten Einkaufswaffen, in denen sabbernde Passagiere sitzen! Ich spreche von Kinderwagen! Da gibt es ja nun wirklich die irrwitzigen Modelle. Ich wusste ja gar nicht, dass man besondere Exemplare sogar vorbestellen muss!? 1. lernt man nie aus und 2. geht es hier eigentlich ja um etwas anderes.

Gestern bin ich nämlich fast von einem Kinderwagen umgenietet worden!

So ein Supermarkt ist, das wissen wir mittlerweile alle, ein absolut gefährliches Pflaster. Der Meinung bin ich schon lange und dabei bleibe ich! Schon oft hatte ich einen Drängler im Nacken, der mich gern mit seinem Einkaufswagen ein Stück vorgeschoben hätte. Bis in die Fersen hat das durchaus auch schon mal geklappt, ist aber selten ohne Folgen geblieben. Wer lässt sich schon einfach so vor sich her schieben?

Dann waren da neulich ja noch die Flatulenzen einer älteren Dame die vor mir in der Schlange stand und leider ihre Winde nicht im Griff hatte. Auch gut. Hatte ich letztlich ja ohne Atemnot überstanden.

So, und nun hat es dem Ganzen Einkaufsleben doch fast den Boden ausgeschlagen! Ich stand also, harmlos und nichts ahnend, vor einem Regal und sah mir gerade unterschiedliche Mehlsorten an. Es muss wie in Zeitlupe gewirkt haben, als ich eben in das Regal griff, während eine junge Mutter, wie wild geworden, mit einem vollbesetzten Kinderwagen an eben dieser Regalreihe vorbei raste. Im Grunde genommen sah ich weder Mutter noch Kinderwagen in Persona. Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich nur einen roten Blitz wahr.

Das Mehl, das ich in meiner Hand hielt, war nicht ganz das richtige und so stellte ich mich etwas auf die Zehenspitzen, um es wieder in das Regal zurück zu stellen. In diesem Moment raste Mutti samt Kinderwagen zurück, blieb kurz stehen, sondierte das Regalangebot flüchtig und schoß augenblicklich um die Ecke in meine Regalreihe.

Noch immer stand ich da auf Zehenspitzen, mit den Fingern am Mehlpäckchen. Doch Mutti schien nichts und niemanden um sich herum wahrzunehmen. Mich schon gar nicht.

Sie raste auf mich zu. Vielmehr der Kinderwagen. Ihre Augen klebten am Regal. Sie ging die Reihen durch. Dann sah sie den Zucker. Das war es. Sie suchte Zucker. Wobei sie den besser meiden sollte! Doch um an den zu kommen musste sie das Salz passieren, das Mehl hinter sich lassen und genau da war der Haken. Ich stand in ihrem Weg.

Ich starrte sie an.

Bewegungslos stand ich am Regal und hielt noch immer die Hand mit dem Mehlpaket hoch.

Sie wollte doch nicht?!

Sie würde doch nicht?!

Sie tat es… sie fuhr mich an. Einfach so.

Erst jetzt wurde sie wach.

»Oh! Oh man! Das tut mir jetzt aber echt leid.«

Ich starrte sie nur an. Und dann kam es!

»Ich hab Sie gar nicht gesehen!«

Ich grinste (vermutlich ziemlich grenzdebil!), dann nickte ich und ließ endlich das Paket mit dem Mehl los!

Mutti schnappte sich den Zucker und fegte so schnell aus dem Gang, wie sie her gekommen war…

Insgeheim wünschte ich ihr noch ein paar Baldriandrops und mir möglicherweise auch 😉

Kommt achtsam mit euch und eurer Umgebung in die neue Woche!

Alles Liebe,

Emily

 

36 Gedanken zu „Gefährlicher Kinderwagen!

  1. Kam beim lesen aus dem lachen nimmer raus liebe Emily! 😆
    Liest sich ja sowas von super, anfangs wie ein spannender Krimi, mit Schalk im Nacken bis zum Happy End! 😀
    Liebe Grüße und wünsche dir von Herzen einen wunderschönen, unfallfreien Start in die Woche ❤

  2. was mich bestätigt in meiner Meinung: Es gibt rücksichtslose Menschen, gut dass die dich nicht wirklich verletzt oder so hat, was wäre das für ein Vorbild für den Inhalt des Kinderwagens ggg

  3. Oh, man, ich kenne das!… Schlimm finde ich’s auch, wenn junge Mütter ratschenderweise und gedankenlos mit ihren High-Tech-Kinderwägelchen nebeneinander fahren, und so den gesamten Bürgersteig blockieren… :-/
    Komm gut in die neu Woche!

    • Die Kinderwagen sind irre oder?! Haben die eigentlich auch schon ein Tablet eingebaut? Und wenn nein, warum nicht? 😆 Ein bisschen Rücksicht täte allen gut, vor allem für sich selbst.

      Hab noch einen schönen Abend!

  4. Was du immer erlebst, ich staune immer wieder auf’s Neue, liebe Emily.
    Ich hätte laut aufgeschrien, um ihr zu verdeutlichen, dass sie dir wehgetan hat.
    So unvorsichtig darf doch niemand durch die Läden preschen.
    deine Bärbel

  5. Ich musste beim lesen echt lachen. Wer aber so wie ich im Prenzlauer Berg arbeitet, kennt das Problem nicht nur aus dem Supermarkt. Vorweg Kleinkind mit Laufrad, was es nicht im Griff hat, hinterher Mutter mit Kinderlamborghini, den sie nicht im Griff hat. Kinder hat sie sowieso nicht im Griff. Da heißt es aufpassen und schnell sein. 🙂
    Eine schöne Woche für dich.
    LG Gabi

    • Ha! Ich sehe, du verstehst mich! Da ist was los auf deutschen (Einkaufs)Straßen was?! Hier der bunte Kinderwagen, da der Elektro-Rolli der Nachbarin. Die sind nämlich auch ziemlich flink! 😉

      Schönes Wochenende und liebe Grüße, Emily

  6. Herrlich zu lesen, liebe Emily! Ich bin sehr froh, dass du nicht ernsthaft verletzt wurdest, einen Moment lang dachte ich, das müsse schrecklich geendet haben! Ich frage mich allerdings, was die Mutti auf IHREM Blog über die Szene schreibt… Da war sie so in Eile und musste unbedingt ihren Einkauf erledigt haben, bevor es wieder Zeit zum Abpumpen war, und dann stand ihr vor dem Zuckerregal so eine Träumerin im Weg – furchtbar ;-). lg, Mirjam

    • Hihi so was ähnliches schoss mir auch durch den Kopf. Die rasende Mutti war auf alle Fälle neidisch darauf, dass jemand mit Zeit und Muße verschiedene Produkte anschauen kann, bevor er eines wählt 🙂 hätte ich vor cirka 2 Jahren sein können…. Wobei ich ein wenig mehr Rücksicht habe walten lassen, meist zumindest. Man erinnert sich vor lauter Stress und Schlafmangel-Umnachtung ja nicht mehr an Details des vorbeifliegenden Alltags 😉 lg aus DK mary

      • Hehe…und ich Träumerin vergnüge mich vor dem Mehl was?! Und kriege einen Anfall, weil ich nicht weiß, wann ich backen soll 😆

        Liebe Grüße zu dir Mary ☼

        • Ja, im Supermarkt genüsslich auswählen heißt noch lange nicht, dass man zuhause auch in aller Ruhe das Backen umsetzen kann 🙂
          Schon gar nicht als Bloggerin und Autorin 🙂
          LG zu Dir

    • Liebe Mirjam,
      als ich sah, mit welchem Speed die Mutti um die Ecke gefegt kam, hatte ich auch argste Befürchtungen. Das muss ich schon zugeben! Die Mütter stehen auch eben voll unter Stress. Bei der Idee mit dem Abpumpen musste ich laut lachen! 😉 Hoffentlich hat sie alles noch rechtzeitig geschafft, nicht?!

      Träumende Grüße zu dir, Emily

  7. auweh, die hatte es wohl verdammt eilig, wer weiß warum…
    Vielleicht mußte sie schnell noch Pfannkuchen backen, oder auch Schneckennudeln
    aus dem schon fertigen Teig drehen *grins*
    Auf jeden Fall war sie in viel zu großer Eile und hatte nur ihren noch fehlenden Zucker im Kopf…

    Gut, daß Du nicht verletzt wurdest u. ich hoffe sehr, Du hast trotz der Aufregung auch noch das
    richtige Mehl gefunden 🙂

    Liebe Grüße am Sonntagabend von Bruni

    • Stelle dir nur vor, ich hätte unter ihren Reifen geklebt!? Nein, nein, nein, was für eine Quälerei so ein Stress. Kann doch nicht gut sein. Am Ende des Tages wird man doch nie fertig oder?
      Etwas mehr Achtsamkeit täte uns schon gut. Mir übrigens auch 😉

      Herzliche Grüße zu dir, Emily

  8. Unglück im Supermarkt hätte die Schlagzeile in der Lokalzeitung geheißen. Wenn der Zeitdruck groß ist, ist der Blick zur Seite nicht da und es kann sowas passieren.
    Liebe Grüße, Charles

    • *zack* überfahren und dabei an nichts gedacht! Nein, so möchte ich dann lieber doch nicht in der Presse stehen! Heutzutage ist der Alltagsstresspegel zu hoch. Wir werden nie fertig mit unserem Aufgaben. Wird Zeit, dass wir alle mal wieder etwas ruhiger werden. Ich eingeschlossen 😉

      Liebe Grüße, Emily

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